7. Oktober 2020

Fremd im eigenen Land

Auf eine Diskussion bei Facebook, in der es über Mobbing geht, welches auf Personen projiziert wird, die in ein anderes Bundesland gezogen sind, um ggf. dort eine Arbeit zu finden, oder beim Partner sein wollen, fiel mir folgendes ein:

Ich staune immer wieder wie Landsleute miteinander umgehen, wenn einer in eine andere Gegend zieht, … Schlimm genug, wie manche Leute mit sog. „Ausländern“ umgehen, aber mit den eigenen Leute ??? Woher kommt das ???

Ein Hypothese:

Wenn man beachtet wie oft Deutschland in den letzten 200 Jahren zerteilt war, kann man sich ein Bild davon machen, das sich hier nur schwer eine soziale und emotional Kohäsion bilden kann.Wenn ich nach Bayern gehe, bin ich ein „Sau Preusse“, wenn ein Sachse nach Berlin kommt, wird über seinen Dialekt gelacht, obwohl Sprachwissenschaftlich das Berlinern eine Symbiose aus Sächsisch und Platt ist, … Es gibt sog. „Ostpocken“ und „Besserwessis“. Mit Verlaub und bei allem Respekt, aber das kenne ich von keinem anderen Volk.

In den Schulen wird den Kindern die natürliche Co-Kreativität aberzogen und man züchtet Ellbogen statt Harmonie, weil sonst die Wirtschaft nicht funktionieren kann, oder so ein Schwachsinn, …

Ich habe in den 80ern erlebt, wie „man“ geschrien hat, das Leipzig, Rostock, Frankfurt / Oder – und am besten noch Königsberg und Breslau – Bundesdeutsche Städte sind. Als sich die DDR aufweichte, wurden Ängste geschürt, dass die jetzt kommen und uns die Arbeitsplätze wegnehmen. „Wir müssen das alles tragen und bezahlen, von unsern Steuergeldern“, …

1945 musste, hier in Schleswig-Holstein, die Britische Armee, Flüchtlinge aus den sog. Ostgebieten mit Waffen in Ihre Unterkünfte begleiten und schützen, weil irgendwelche Betonköpfe meinten, die sollen mal wieder zurückgehen, weil der Führer den Befehl geben hat, … Peinlich !!!

Mich wundert nichts zu diesem Thema, außer das man hier immer noch an Hoffmann von Fallerlebens geistige Umnachtung über „Einigkeit und Recht und Freiheit“ festhält, … !!!


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